Die Firmvorbereitung nähert sich ihrem Ende…

HlGeist Liebe Leser und Leserinnen!

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was eigentlich in der Firmvorbereitung unserer Gemeinden rund um Leer, Moormerland und Weener geschieht?

Vielleicht haben Sie ja Interesse sich auch auf Themen einzulassen, mit denen sich die Jugendlichen unserer Gemeinden beschäftigt haben.

Im Folgenden können Sie einige der Fragen und Inhalte kennenlernen, wobei diese nur einen Auszug darstellen.

 

Firmlinge und SchülerInnen des Schulzentrums in Moormerland trafen sich am Samstag, den 14.4.2012 in Aurich. An verschiedenen Stationen gab es Impulsfragen rund um ihr Leben.

Vorbereitet hatten diesen Tag vor allem Steffi Holle, die Jugendreferentin unseres Dekanats.


 

mobbing1.            Station: Unversöhntes, Kaputtes, Zerstrittenes um mich herum!

Material: Tuch, Kerze, aktuelle Katastrophenmeldungen, Bilder vom Krieg, Streit, Impulsfragen / Gedanken

 Impulsfragen / Gedanken:

Wir leben nicht in einer heilen Welt! Um uns herum und in der Welt erleben wir immer wieder:

Krieg, Mobbing, Rechtsradikalismus, Streit, Konflikte, Terror, Katastrophen, Ausgrenzung, Verachtung…

        Was davon erlebe ich davon in meinem Umfeld?

        Was nehme ich aus den Nachrichten auf?

        Fühle ich mit den betroffenen Personen?

        Ist mir das vielleicht völlig egal, was passiert, wenn ich nicht betroffen bin?

        An was denke ich, wenn ich an zerstrittene, kaputte und unversöhnte Menschen, Momente,  Begegnungen und Ereignisse denke?

 

waage

2.            Station: Waage – inneres Gleichgewicht

Material: Tuch, Kerze, Bilde der Waage, Gewichte, Impulsfragen / Gedanken

 


Impulsfragen / Gedanken:


        Gibt es Momente / Zeiten, wo ich innerlich im völligen Gleichgewicht lebe?

        Gibt es Momente / Zeiten, wo ich innerlich nicht im Gleichgewicht lebe? / Wo die Waage zu 

      einer Seite ausschlägt?

        Zeiten / Momente, wo ich unzufrieden mit mir selber bin?

        Zeiten / Gedanken, wo ich an meine Grenzen stoße und dies nicht akzeptieren kann?

        Zeiten / Momente, wo ich einfach „Mist Gebaut“ habe?

        ..

 

scherben


3.            Station: Scherben

Material: Tonscherben, Kerze, Stoff, Korb

 

Impulsfragen / Gedanken:


        Stand ich in meinem Leben schon mal vor einem richtigen Scherbenhaufen?

        Mit wem habe ich Stress?

        Was ist bei mir in die Brüche gegangen?

        Wo ist Vertrauen gebrochen?

        Wo sind Beziehungen / Freundschaften zerbrochen?

        Mit welchen Menschen in meiner Umgebung würde ich mich gerne wieder vertragen / versöhnen / Frieden schließen?

 

steine

4.            Station: Steine – die ich abbekomme

               Steine  – die ich werfe

Material: Steine, Kerze, Stoff, Impulsfragen / Gedanken, Zettel mit der Aufforderung: Nimm dir einen Stein in die Hand!

 


Impulsfragen / Gedanken:


        Wurde ich schon mal von einem Stein getroffen?

        Hat mich in letzter Zeit jemand verletzt / getroffen? Z.B. verpetzt, angelogen, ausgelacht, ausgegrenzt, bloßgestellt…

        Habe ich schon einmal – bildlich gesprochen – einen Stein auf andere geworfen?

        Habe ich in letzter Zeit jemanden getroffen / verletzt? Z.B. verpetzt, angelogen, ausgelacht, ausgegrenzt, bloßgestellt…

 

keine zeit5.            Station: Keine Zeit…

Material: Laptop, Uhr, Terminkalender, Handy, Stoff, Kerze, Impulsfragen / Gedanken

 

Impulsfragen / Gedanken:

        Nehme ich mir eigentlich Zeit für meine Mitmenschen und für Gott?

        Nehme ich mir genügend Zeit, wenn Menschen mal meine Hilfe / Rat brauchen?

        Habe ich Zeit, um mit anderen Menschen zu reden?

        Habe ich mal Zeiten, in denen ich Zeit für mich habe?

        Oder habe ich keine Zeit…

.. für meine Mitmenschen, für Gott, zum Gespräch, zum Helfen, für mich…

        Was stresst mich?

        Was macht mir Druck?

        Wie ist es in meinem Alltag?

 

open-close16.            Station: Offen oder geschlossen?

Material: Bilder von offenen und geschlossenen Türen, Kerzen, Stoff, Schlüssel, Impulsfragen / Gedanken

 

Impulsfragen / Gedanken:

        Wann stehen Menschen bei mir vor einer innerlich geschlossenen Tür?

        Wann lasse ich Menschen bei mir rein? Wie weit lasse ich sie herein?

        Wen lasse ich herein?

        Wann lasse ich Gott herein?

        Wem öffne ich die Tür?

        Wem öffne ich nicht die Tür?

        Wann müssen Menschen draußen stehen bleiben?

        Wann ziehe ich mich zurück und würde am liebsten meine Tür ganz fest verschließen?

 

labyrinth7.            Station:  Labyrinth

Material: Bild von einem Labyrinth Impulsfragen / Gedanken, Kerze, Stoff

 

Impulsgedanke:

Am Labyrinth kann ich entdecken, dass der Weg Umwege und Irrwege hat, aber dennoch ein Weg zur Mitte ist. Manchmal ist man näher am Ziel, manchmal aber auch weit entfernt.

 

Impulsfragen.

        Was ist meine Mitte? Was ist mein Ziel, auf das ich mich hinbewege?

        In welcher Situation bin ich dem eher nahe? Wann eher entfern?

        Welche Umwege und Irrwege kenne ich? Welche bin ich schon mal gegangen?

 

 

spiegel8.            Station: Spiegel

Material: Spiegel, Kerzen, Impulse für den Spiegel, Stoff, Aufforderung: Nimm dir einen Spiegel und schau mal genau rein!

 

Impulsfragen:

        Schau dir in die Augen…!

Was erkennst du?

        Schau dir in die Augen…!

Woran leidest du?

        Schau dir in die Augen…!

Wie ehrlich gehst du mit dir selber um?

        Schau dir in die Augen…!

   

Der Vormittag endete mit einem „Versöhnungsgottesdienst“, den Pastor und Dekanatsjugendseelsorger Carl Borromäus Hack leitete.

Anschließend wurde noch gemeinsam zu Mittag gegessen.

Der Tag muss wohl sehr beeindruckend für die Jugendlichen gewesen sein: Eltern berichteten, dass ihre Söhne und Töchter sehr angetan nach Hause kamen.

 

Gleich am darauf folgenden Samstag ging es weiter in Sachen Firmvorbereitung:

Ab 13.30 Uhr beschäftigten sich die Jugendlichen aller vier Gemeinden mit ihrem bisherigen Lebensweg:

        Mit Menschen, die sie bisher begleitet haben

        Mit traurigen und glücklichen Momenten ihres bisherigen Lebens

        Mit ihren Hoffnungen und Enttäuschungen

       

 

Nach Kaffee, Tee, kalten Getränken und Kuchen war Udo Lindenberg mit seinem Song „Ich mach mein Ding“ Thema.

Doch: Was ist das Ding der Jugendlichen?

           Was ist ihr Ziel?

           Was sind sie wofür bereit zu investieren?

All diese Fragen und Inhalte wurden in der Messe um 17.00 Uhr vor Gott gebracht.

Und noch ein Lebensentwurf eines Menschen fand Berücksichtigung: Der von Frere Roger, dem Begründer Taizes.

Taize ist das Ziel einer Fahrt im Sommer, aus der einige Firmlinge unserer Gemeinden teilnehmen. Hoffen wir, dass sie positiv bereichert wiederkommen und Möglichkeiten finden, ihren Glauben zu leben!

Auch die Firmbewerber aus St. Joseph, Weener und St. Michael, Leer haben dich mit verschiedenen Themen auseinander gesetzt. In den verschiedenen Gruppen haben sich die Firmbewerber mit unterschiedlichen Methoden und unterschiedlichem Zeitaufwand auf die Firmung vorbereitet. Hier einige Überschriften:

Wer bin ich und wer ist Gott?

Jesus Christus!

Heiliger Geist – Wo wirkst du heute in der Welt

Sakramente – Was haben sie mit mir und meinem Leben zu tun?

Ich lasse mich firmen!

Ein besonderes Highlight wird wohl der Versöhnungsnachmittag am 16. Mai sein: Die Jugendlichen haben dort die Möglichkeit auf einem Pilgerweg in der Nähe von Lorup nachzuspüren, was es schon an Belastungen in ihrem jungen Leben gibt und wie man diese „Steine“ beruhig in Gottes großes Erbarmen legen darf. Ausklingen wird der Nachmittag mit dem Fest der Versöhnung.

 

Im Folgenden finden Sie noch zwei Texte, die vielleicht gut zum Bereich der „Firmung“ passen, aber sicherlich nicht nur Jugendliche betreffen.

Entnommen sind sie dem Buch „Beten durch die Schallmauer“ (KJG Verlag GmbH Düsseldorf)

 

tuer-im-wattIch darf nicht die Tür sein,

durch die der Nächste geht,

darf ihn nicht zu mir rufen,

ihn verpflichten,

meine Wege zu gehen,

meine Zugänge zu den seinen zu machen,

von meinen Schlüsseln abhängig zu sein.

 

Wenn meine Türe Christus ist,

kommt es darauf an,

einem jeden Bruder zu helfen,

dass er den Weg zum Vater findet,

auf dem er er selbst bleibt.

                                                                                 Dom Helder Camara

 

 

Manchmal denke ich nach und sinne und frage, warum ich da bin.

Ob ihr wohl wisst, dass ich euch anvertraut bin,

für einige Jahre, aber nicht euer Besitz?

Ihr habt mich nicht so wie man sich Dinge anschafft und dann mit ihnen umgeht, solange sie einem gefallen. Euch gehöre ich nur, soweit ihr mich euch vertraut macht und Verantwortung übernehmt für mein Leben.

Meine Eltern, wenn ich älter werde und anders als ihr es euch gewünscht habt,

wenn ihr bemerkt, dass mit mir ein anderes Leben begann, auch ein fremdes, das eurem Leben nicht gleicht, werdet mir Freunde, die mich bejahen, so wie ich bin.

Schenkt mir die Liebe, die annimmt, vertraut und begleitet, damit ich sie lerne,

und mutig werde zu schenken.

Ein Vater und meine Mutter, wenn ihr mich freigebt aus Liebe,

kann ich mich finden, euch, und das Leben.

Sonst nicht.

                                                                                 Eine Sechzehnjährige