Für uns gekreuzigt … Unter diesem Thema stand der MoWeLeLe-Firmlingstag am 22. Februar in St. Marien Leer-Loga. 65 Jugendliche haben sich mit der Frage nach den Kreuzen in ihrem Leben und der Frage des Kreuzes Jesu auseinandergesetzt.
Folgender Text begleitete einige zum Einstieg:
„Die Frage ist letztlich, ob man dazu fähig ist…
Heiner Müller, einer der bedeutendsten Bühnenautoren deutscher Sprache im 20. Jahrhundert, wurde einmal in einem Interview gefragt, was er denn mit seinen oft verstörenden Stücken bezwecke. – Vielleicht hinter allem Trug und Glimmer den Kern freilegen, auf den man etwas bauen kann, antwortete er. – Wie denn dieser Kern aussehe, bohrte der Interviewer weiter. – Darauf Müller: Mit fällt dazu nur etwas ganz beiläufiges ein. Ich denke an die Geschichte jenes kleinen jüdischen Sportjournalisten, der mit einem der letzten Schiffe in Richtung USA davonkam im Zweiten Weltkrieg. Das Schiff wurde von einem deutschen U-Boot torpediert. Er war schon in einem Rettungsboot, das Boot war voll.
Da wurde noch eine Mutter mit einem Kind hineingezogen, und es war kein Platz mehr. Aber er hat sich stumm nach hinten fallen lassen, und es war Platz für sie … Die Frage ist letztlich, ob man dazu fähig ist.“
(aus: Klaus Müller: GegenSchatten/Macht, Ein Predigtbuch zum Osterkreis. Regensburg 2003. S. 113)
Nachmittags ging es dann handgreiflich weiter: Eigene Kreuze wurden geschmiedet, Wachskerzen wurden verziert, ein großes Kreuz gebaut, kleine Kreuze gezimmert und ein großes Kreuz wurde für die Gemeinde St. Marien Leer-Loga und ein kleineres Kreuz als Dankeschön für Pfarrer Stuller zum Abschied gefertigt.