Die Ahrend & Brunzema-Orgel

orgel 2016 10 21 01 800x600Die katholische Kirchengemeinde St. Marien Leer-Loga hat im September 2016 die im Jahre 1959 erbaute Ahrend & Brunzema-Orgel der Zorgvlietkerk Scheveningen (NL) gekauft.

Bislang begleitete eine elektronische Orgel die Kirchengesänge in der Kirche. Jetzt, nach sechzig Jahren, wird endlich eine Pfeifenorgel den Gesang der Gläubigen bereichern.

Die Orgel wurde im Jahr 1959 von den Orgelbaumeistern Ahrend und Brunzema in Leer-Loga für die damalige Zorgvlietkerk in Scheveningen (NL) erbaut. Ein Jahr später wurde das Instrument um die Register Fluit 2´und Schalmei 4´ erweitert. Die Orgel verfügt über drei Manualwerke (Hauptwerk (6), Rückpositiv (8), Brustwerk (6) und ein Pedalwerk (6) mit 26 Registern. Es handelt sich um ein meisterhaftes Instrument von großer Klangschönheit, mit höchstem handwerklichen Können, das nach den Gesetzen der überlieferten Orgelbaukunst der alten Meister erbaut wurde.

1995 wurde die Intonation überarbeitet, und im Jahre 2002 unterzog Hendrik Ahrend das Instrument einer Revision. Das Register Sesquialtera des Rückpositivs, bisher nur im Diskant vorhanden, wurde dabei bis in den Bass erweitert.
Die Ahrend- und Brunzema-Orgel von 1959 bereichert in idealer Weise die Kultur– und Orgellandschaft der Stadt Leer. Neben der Ahrend-Orgel (2002) in der ev.-luth. Kirche und der historischen Orgel in der ev.-ref. Kirche (1609, 1766 bzw. 1955), ist die Ahrend– und Brunzema-Orgel das dritte große dreimanualige Instrument im Stadtgebiet.

Das Instrument spielt in der neueren Orgelbaugeschichte eine bedeutende Rolle, denn es war die erste große dreimanualige Orgel, die streng nach den Prinzipien der alten überlieferten Orgelbaukunst erbaut wurde. Die Orgel begründete den Ruhm der Orgelbaufirma Ahrend & Brunzema und führte weltweit zu einer Rückbesinnung auf die Regeln der alten Handwerkskunst. Die Kirchengemeinde Sankt Marien Leer-Loga, die 1956 gegründet wurde, plante bereits vor über vierzig Jahren die Anschaffung eine Pfeifenorgel, dieses Vorhaben wurde aber aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt. Bislang begleitete eine elektronische Orgel den Gesang der Gläubigen. Jetzt zieht eine Orgel, die nahezu zeitgleich mit der Kirche gebaut wurde, in das Gotteshaus ein.